Kinderorientierte Familientherapie (KOF)

In den Ambulanten Hilfen als auch in den stationären Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtungen der Geschwister-Gummi-Stiftung für Familien wird ein therapeutisches Verfahren angeboten: die Kinderorientierte Familientherapie (KOF), die die Kinderperspektive in die familientherapeutische Arbeit einbindet. 

Gerade jüngere Kinder können ihre Anliegen in den Gesprächen der systemischen Familientherapie oftmals nicht so gut zum Ausdruck bringen. Bei der KOF steht daher das Medium Spiel im Mittelpunkt, da sich Kinder zwischen drei und zehn Jahren meist leichter im Spiel ausdrücken können.

Zentrales Element bei der Kinderorientierten Familientherapie ist somit das gemeinsame Spiel von Therapeut, Kindern und Eltern mit ausgewähltem Material in einem Tischsandkasten. Zunächst spielt der Therapeut allein mit dem Kind, zeichnet die Spielsequenz auf Video auf und bespricht sie mit den Eltern, um Parallelen zum Alltag der Familie erkennen zu können. Anschließend spielen Eltern und Kind gemeinsam. Dabei zeigen sich familiäre Interaktionsmuster ebenso wie die innere Welt des Kindes. Im Auswertungsgespräch werden alternative Handlungsmöglichkeiten mit den Eltern entwickelt, die in der nächsten Spielsituation ausprobiert und dann in den Alltag übertragen werden können. Dem Therapeuten kommt hierbei eine moderierende Funktion zu.

Die Kinderorientierte Familientherapie ist eine hilfreiche Ergänzung zu systemischer Therapie, Elterncoaching und Kindertherapie. Der Einsatz von KOF in Ergänzung zu anderen therapeutischen Methoden bietet sich an, wenn Eltern das (Problem-) Verhalten ihres Kindes genauer verstehen wollen, wenn sich der Kontakt zwischen Eltern und Kind verbessern soll oder wenn es Schwierigkeiten gibt (Aggression, Angst, Verunsicherung, Bindungsprobleme, verzerrte oder belastete Kommunikation). Auch zur Diagnostik von familiären Beziehungen und Interaktionsmustern, zur Anbahnung von Pflegeverhältnissen, zur Begleitung während der Rückführung in die Herkunftsfamilie oder als Impulsgeber für die Hilfeplanung an sich kann die KOF eingesetzt werden.

 

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